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Mein erstes Mal...ploggen!

Hä? wie? joggen?

Nein, ploggen!

Also Joggen mit Müll aufsammeln (schwedisch : plocka=sammeln).

 

Ein Trend aus Schweden, bei dem es darum geht, während der guten Tat für das eigene Wohlbefinden (joggen) auch eine gute Tat für die Umwelt zu tun (Müll aufsammeln).

 

Dazu eingeladen haben mich die Mädels vom Blog Grünköpfe (ich berichtete bereits) und was soll ich sagen:

Wir haben unfassbar viel Müll eingesammelt.

Nicht dass mich dass überrascht hätte, ich gehe ja mit offenen Augen durch meine Stadt und auch durch das Leben.

Wenn man aber mal selber zur Tat schreitet und jedes Fitzelchen mit eigenen Händen aufsammelt, brennt sich das einem dann doch nochmal ganz anders ins Gehirn.

 

 

Wir waren also am frühen Mittwochabend auf der Wiese zwischen Neusser und Krefelder Strasse unterwegs.

Im Schlepptau ein Kamerateam von der WDR Lokalzeit sowie ein Reporter vom Kölner Stadtanzeiger.

Was wir da neben den üblichen Zigarettenkippen, Kronenkorken und Plastiktüten gefunden haben, lässt einem ehrlich gesagt die Haare zu Berge stehen.

Feuerlöscher, Bürostühle, Teile von Sofagarnituren, Spraydosen (die eigentlich in den Sondermüll gehören) aber auch Textilien und ein benutzter Tampon-ja, richtig: mitten auf der Wiese!

Ich war in der langsamen Gruppe wo auch Kinder mitgingen, nun was soll ich sagen:

Das Gute daran war, dass man in dem Zusammenhang gleich noch ein bisschen biologischen Aufklärungsunterricht vermitteln konnte:

 

Kind: Mama was ist das?

Mutter: Ein Tampon.

Kind: Was ist ein Tampon

Mutter: Aaaaalso: Frauen haben einmal im Monat....

...und so weiter

 

Mal ehrlich Leute, soooo viel Müll!

Das ist wirklich schlimm!

Und immer wieder Plastik, Plastik, Plastik...

 

Gut, zum Joggen kommt man nicht wirklich, weil einfach so viel Müll rumliegt, das ist dann doch eher was für die schwedische Einöde oder so.

Aber im städtischen Bereich ist es ein exzellentes Po-Training (ist ja auch bald wieder Badesaison).

Also: warum beim nächsten Spaziergang nicht einfach mal Plounges statt Lunges und Plouats statt Squats.

 

Was mich an diesem Abend aber besonders gefreut hat war, dass durch die Anwesenheit der Presse und die Größe der Gruppe unheimlich viele Passanten auf die Aktion aufmerksam wurden, Fragen gestellt haben und somit das Thema Müll und Müllvermeidung bei einigen wieder  ins Bewusstsein gerückt wurde.

 

Man muss ja auch nicht unbedingt joggen gehen: einfach bei jedem Gang vor die Tür mal eine Tüte und einen Handschuh dabei haben und los gehts.

Egal ob in der Stadt, im Wald, in den Bergen oder am Strand: Müll gibt es überall, da muss man leider gar nicht lange suchen.

Und in dem Moment wo wir anfangen etwas aufzuheben, machen wir uns beim nächsten mal vielleicht auch mehr Gedanken, bevor wir etwas wegschmeißen.

 

Wer keine Lust hat immer nur alleine die Umwelt zu retten:

Es gibt diverse Müllsammelgruppen in und um Köln die in den sozialen Medien Termine bekannt geben, wo und wann die nächste Aktion stattfindet.

 

Zum Beispiel zum Weltumwelttag am 5. Juni um 18:00.

Nähere Infos findet Ihr bald auf der Seite von Plogging Germany.

 

Weitere Seiten von Müllsammelgruppen sind:

K.R.A.K.E.

Ressourcenfrieden

Müll-Aufräumaktionen in Köln

 

Schaut doch einfach mal vorbei.

 

Einen schönen Tag wünsch ich Euch!

Eure Grete

 

Übrigens: die Aktion verfolgte mich an dem Tag selbstverständlich bis vor die Haustür - beim Fahrrad abschließen entdeckte ich, natürlich, Müll:

 

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